Aufbaukurs - 3. Abend: Spielsysteme
1-4-4-2 einführen

Grundsätzlich jedoch ist diese Aufstellung auch auf Sicherheit ausgerichtet, man verteidigt ja schließlich mit zwei Viererketten. Mit der Vorverschiebung hin zu einer stärkeren „Sichelform“ bzw. weniger „flach“ kann man allerdings auch durchaus offensiver agieren. Die Vorteile dieses Systems liegen auch in der Möglichkeit des schnellen Umschaltens nach Ballgewinn durch viele mögliche Anspielstationen.

Aber Achtung! Hat der Gegner so eine Qualität auf dem Platz und vor allem im Angriff, dass er 1-4-2-3-1 (1-4-5-1) spielen kann, dann gehört ihm schon fast das Mittelfeld! Den „Doppelsechsern“ (siehe Sami Khedira!) fällt hier eine zentrale Rolle beim Verteidigen zu. Mit dem modernen System, das sich vor allem für das gepflegte Kurzpassspiel nach vorne eignet (siehe Xavi und Iniesta!), ist nicht nur das Mittelfeld oft zahlenmäßig überlegen, sondern man hat auch wieder zwei fast echte Außenstürmer, die sehr schnell sein sollten. Der einzige Mittelstürmer sollte natürlich möglichst schnell, groß, kopfball- und zweikampfstark sein (siehe Mario Gomez oder Ronaldo!). Wird nicht richtig nachgerückt, ist der Stürmer aber oft sehr alleine. Gerade diese Formation erfordert die Mitarbeit von allen Spielern und viel Laufbereitschaft. 

 

Letztlich gibt es jedoch so viele unterschiedliche Grundaufstellungen und deren mögliche Abwandlungen, dass es den Rahmen dieses Basiskurses weit sprengen würde. Unter anderem kann man noch mit flachen oder hohen Linien spielen usw.

Ist ein Bundesligateam mit einer Grundformation besonders erfolgreich, sprechen die Statistiken für eine bestimmte Formation oder gewann gar jemand die Champions-League, EM oder WM mit einer bestimmten Formation, dann wird diese für einige Zeit sehr populär. Vielleicht hat der Jugendtrainer aber noch gar nicht die Spieler dafür ausgebildet? Er hat ja schließlich keine Profis und braucht etwas mehr Zeit. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!“, damit seine Spieler irgendwann sogar einmal verschiedene Systeme prima spielen können. Hier kann es für die Idealtrainer Maximus Klopp nur eine individuelle Lösung geben. Allerdings sollte er zumindest eine moderne Grundformationen versuchen umzusetzen und nicht von vorne herein als Ausrede anführen: „Dafür habe ich die Spieler nicht.“

Besonders neue Spielsysteme gilt es, behutsam (Schritt für Schritt!), im Training zu erarbeiten, wobei im Idealfall alle Mannschaften eines Vereins grundsätzlich ein ähnliches Spielsystem spielen, u.a. um das Aufrücken der Spieler in ein älteres Team zu vereinfachen (Stichwort: „Vereinskonzept“).

Frage 9: Du sollst bei deiner Mannschaft das 1-4-4-2-System erstmalig einführen, wie gehst du dabei vor?

Na, da nehme dir mal etwas Zeit zum Nachdenken! Wenn du es hast, dann blättere bitte um!

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